Das fünfte Schwein war aber ganz anders. Es verabscheute den Schlamm!! Der war einfach nur eklig... und bevorzugte ein gutes Bad im nahegelegenen See. Es roch immer so frisch, dass seine Brüder und Schwestern ihre Nasen rümpften, wenn sie ihn von weitem sahen (nicht rochen).
Doch noch viel schlimmer war die Angewohnheit des kleinen Schweins, die angeschrammten Äpfel immer links liegen zu lassen, auch den glibbrigen Salat fand es einfach nur zum davonlaufen. Denn seit es einmal eine Paprika vom Gemüsefeld des Bauern stibitzt hatte konnte es von diesen Paprikas nicht mehr genug bekommen. Vor allem die gelben, aber auch die grünen und manchmal auch die roten!! Einfach nur lecker!! Es war aber sehr schwer diese auch frisch zu bekommen, sie immer nur zu stibitzen war natürlich ein zu großes Risiko... denn lange Finger lohnen sich nie und die Frau vom Bauern hatte immer ein Auge auf ihr Gemüsefeld!! Das Schweinchen hatte vermutlich sehr viel Schweingehabt, dass es beim ersten mal schon nicht erwischt worden war... Das Glück wollte es nicht noch einmal herausfordern.
Und so hoffte es jeden Tag aufs neue, dass der Bauer nicht nur Äpfel und Salat auf ihrer Speisekarte stehen hatte, sondern auch möglichst frische Paprika. Und was soll ich sagen? Die Glückssträhne wollte nicht abbrechen!! Jeden Tag gab es aufs Neue feine Paprika und das Ferkel fraß sie in sich hinein, bis der Bauch anfing zu spannen, dann machte es ein Verdauungsnickerchen und schwamm danach im Wasser, es wollte schließlich nicht fett werden!! So war das fünfte Schwein also fit und froh... es hatte an keiner Stelle zu viel Bauch... Doch eines war merkwürdig... Die rosa Haut hatte überall gar merkwürdige Flecken!! Rote, grüne und gelbe Flecken...
Schnell war klar: die Paprika waren schuld!! Es war kein gewöhnliches Schwein mehr, nein, es war ein Paprikaschwein!! Die arme Sau wurde von den anderen nur noch aufgezogen... Es wurde sehr, sehr traurig.. Es hatte sich nie etwas aus den anderen gemacht und fühlte sich bis dahin auch nie einsam... Doch die anderen Schweine wussten, wie sie das armen Paprikaschwein ärgern konnten... sie lachten es aus und machten böse Reime (die hier nicht erzählt werden sollten!).
Irgendwann fiel dem Bauern auf, dass dieses Schwein kein gewöhnliches Schwein war... er fand das Paprikaschwein richtig toll!! Von überall her lud er Zeitungsreporter ein, das Schwein kam sogar im Fernsehen und wurde sehr schnell weltbekannt.
Und die Brüder und Schwestern unseres Schweins staunten nicht schlecht, als sie eines Tages auch nur noch Paprikas vor die Schnauze bekamen... und bald auch überall von diesen bunten Punkten übersät waren!! Jetzt hatten sie nichts mehr zu lachen!!
Und so, mein lieber Zuhörer entsteht die so beliebte Paprikawurst. Das ist ja total logisch, wie soll sonst die Paprikas in die Wurstscheiben kommen? Die kann ja unmöglich jemand per Hand reinmachen... da wäre er ja bis zu Sanktnimmerleinstag beschäftigt...
Unser fünftes Schwein lebt übrigens immer noch glückselig beim Bauern, denn es war einfach etwas besonderes und der Bauer hatte es einfach liebgewonnen!!